Essentielle Nähr­stoffe in der Schwanger­schaft

Schwanger­schaft & Geburt

Gerade während der Schwanger­schaft ist eine ausge­wogene und vital­stoff­reiche Ernäh­rung beson­ders wich­tig. Während dieser Zeit steigt der Bedarf an Vita­minen und Mineral­stoffen sprung­haft an.
Mit einer abwechs­lungsrei­chen Ernäh­rung können Sie den zusätz­lichen Bedarf decken. Bei einigen Vita­minen und Mineral­stoffen könnte es aller­dings knapp werden.

Unsere Diätologin und Diabetes-­Beraterin Hannelore Schlager hat die wichtig­sten dieser Mikro­nähr­stoffe für Sie aufge­listet und be­schreibt, in welchen natür­lichen Nahrungs­quellen Sie diese finden können.

Folsäure – das „Mütter­vita­min“ schlecht­hin
Der Bedarf an Folsäure ist in der Schwanger­schaft deut­lich erhöht. Fehlt Fol­säure, steigt das Risiko von Fehlent­wicklungen des Rücken­marks und des Nerven­systems.
Gute Folsäure­quellen sind Vollkorn­produkte (Brot, Gebäck, Vollkorn­teig­waren, Müsli, Getreide­keime), grüne Gemüse­sorten (Spinat, Kohl­arten, Brokkoli, Fenchel, Salat), Hülsen­früchte (Erbsen, Bohnen, Linsen, Kicher­erbsen), Obst (Erd­beeren, Him­beeren, Orangen, Bana­nen), Nüsse und Milch­produkte.
Die zur Vermei­dung von Fehlent­wicklungen erforder­liche Menge an Fol­säure wird mit der Nahrungs­zufuhr meist jedoch nicht erreicht.

Eisen – verlangt nach der doppelten Dosis
Die erhöhte Blut­bildung in der Schwanger­schaft erfordert eine große Menge an Eisen. Eisen­quellen sind z.B. Fleisch und Fisch. Pflanz­liche Lebens­mittel wie Vollkorn­produkte, Hülsen­früchte, Nüsse, einige Gemüse­sorten (Kohl­sorten, Spargel, Spinat, Brokkoli) ent­halten eben­falls Eisen. Dieses Eisen wird vom Körper jedoch nicht in dem Aus­maß aufge­nommen wie Eisen aus tierischen Produkten.

Calcium und Vitamin D – ein wichtiges Duo
Calcium ist erforderlich für die Entwicklung der Knochen und Zähne Ihres Babys und trägt auch zur Kraft Ihrer eigenen Knochen bei. Vitamin D wiederum erhöht die Auf­nahme von Calcium aus dem Magen-­Darm-­Trakt.
Wichtige Calcium­liefer­anten sind Milch und Milch­produkte, einige Gemüse­sorten (Lauch, Grünkohl, Fenchel, Brokkoli), mit Calcium angerei­cherte Mineral­wässer oder Frucht­säfte und einige Nüsse, sowie Quinoa und Sesam.
Vitamin D finden wir in geringer Menge in fetten Fischen, ange­reicherten Marga­rinen, Eigelb und einigen Speise­pilzen. Um das Sonnen­vitamin selbst zu bilden, ist unser Körper für die Vitamin D Versor­gung auf Sonnen­licht ange­wiesen.

Magnesium - unerlässlich
Eine ausreichende Magnesium­versor­gung beugt nächt­lichen Waden­krämpfen, vorzeitigen Wehen und Ver­stopfung vor.
Natürliche Magnesium­liefer­anten sind Vollkorn­produkte, viele Gemüse vor allem grüne Sorten, Kürbis­kerne, Sonnen­blumen­kerne, Nüsse, Kakao, Bananen und Beeren­obst.

Nahrungsergänzungsmittel
Der steigende Bedarf an vielen Nähr­stoffen lässt sich durch eine bewusste Nahrungs­auswahl und schonende Gar­methoden decken. Um eine gleich­mäßige Versorgung mit Nähr­stoffen zu garantieren, können über den Tag verteilt fünf bis sechs kleinere Mahl­zeiten konsu­miert werden. Lebens­mittel mit hoher Nähr­stoff­dichte (Gemüse, Obst, Hülsen­früchte, Vollkorner­zeugnisse, Milchprodukte und Nüsse) sind empfehlenswert.
Die Ausnahme bilden Folsäure und Eisen und in vielen Fällen auch Vitamin D. Der erhöhte Bedarf lässt sich hier über die Lebensmittelzufuhr kaum erreichen. Die Ein­nahme von Zusatz­präparaten muss grund­sätzlich ärztlich abgesprochen werden. Sämtliche Supplemente müssen individuell auf Sie abgestimmt sein, richtig dosiert und ärztlich überwacht werden.

Hinweise
Unbehandelte Milch und daraus hergestellt Produkte sollten unbedingt gemieden werden.
Der Einfachheit halber wird in diesem Artikel nicht zwischen Folat und Folsäure unterschieden.

Hannelore Schlager ist Diätologin und Diabetes-Beraterin an der Privat­klinik Wehrle-Diakonissen.

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